Geschichte

Nachdem die Sumpfer im Jahr 1971 den eingetragene Verein „Sumpfernie-Orchester e.V.“ gegründet hatten, kam die Meinung auf, auch in der Ferienzeit im Sommer etwas für die daheim gebliebene Bevölkerung zu tun.
So hatte Rolf Gnädinger, auch „Viertele“ genannt, die Idee von auswärts mitgebracht, ein Seifenkistenrennen zu veranstalten.
Gesagt, getan so fand das erste Seifenkistenrennen am 16. September 1973 zum Ende der Sommerferienzeit statt. Als Strecke wurde die Duttenbergstrecke nahe Wallbach ausgesucht. Training und Rennen fanden damals am Sonntag statt. Erst später war am Samstagnachmittag ein freies Training möglich. Die Strecke wurde mit Altreifen und in der Unterführung der Wehratalbahn mit alten Matratzen abgesichert.
21 Starter in zwei Klassen hatten sich beim 1. Rennen angemeldet. Hierzu ist zu bemerken, dass ein Teilnehmer eigens aus Laufenburg zu Fuss nach Öflingen kam, um sich anzumelden.
Die Schirmherrschaft hatte der Beigeordnete Helmut Huber übernommen. Ottmar Volle gab über den Sprechfunk die Startzeichen, sein Bruder Fritz Volle war als Streckensprecher tätig.
Erster in der Gruppe 12 – 14 Jahre und Gesamtschnellster war Stefan Keser aus Öflingen, in der Gruppe 8 – 11 Jahre siegte Günter Maier. Beide Sieger erhielten einen Siegerkranz umgehängt.
Damals wie auch traditionell bis zu den heutigen Rennen bekam jeder Teilnehmer einen Preis, gespendet von der Geschäftswelt aus Öflingen und der näheren Umgebung. Der Hauptpreis für den Tagesschnellsten war ein Fahrrad, von den Sumpfern gespendet. Zudem erhielt die originellste Seifenkiste einen Sonderpreis. Hervorzuheben ist der Oldtimer von Stefan Stupfel. Als Zugfahrzeuge fungierten verschiedene Mithelfer mit ihren Privatwagen. Jahrelang ist hier Rudi Senft zu erwähnen.
Verschiedene Streckensprecher haben die zahlreichen Zuschauer
über die Zwischenstände und die gefahrenen Zeiten informiert.

Fritz Volle, Bernd Schmidt und zuletzt Uli Meier haben diesen Posten übernommen. Als Festplatz diente die freie Fläche vor der Bahnunterführung, anfangs nur mit Tischen, Bänken und Sonnenschirmen bestückt. So auch die Theke. Die Getränke wurden vom LKW von Manfred Güll ausgegeben. In den Jahren danach gestaltete sich der Festplatz mit einem Festzelt. Die Konstruktion war aus Holz, das aus dem naheliegenden Wald geholt wurde. Später war die Konstruktion aus Stahlrohren,
welche von überall her gesammelt und von Horst Staudinger,
alias Guzzi und von Manfred Schips zusammen geschweisst
wurden.
Später gesellte sich auch die Feuerwehr Öflingen zu den freiwilligen Helfern.
Kulinarisch hatten die Sumpfer den Besuchern immer wieder etwas Besonderes anzubieten. Zu erwähnen ist hier Ochs am Spieß, gebratene Hähnchen und auch Stockfisch von unserem früheren Mitglied Jürgen Keser, bekannt auch unter Cheesy.
Klassisch für die Seifenkistenrennen war und ist ein Regenguss während der Rennen, das beinahe jährlich. Streckenposten und Helfer haben mit Gasbrennern die Strecke an der Bahnunterführung getrocknet. So geschah
auch der Lapsus von Fritz Sachse. Beim Trocknen haben sich die Strohballen entzündet. Zum Glück war die Feuerwehr anwesend, die den Brand rasch gelöscht hatten.
Weiteres humorvolles war die Wette vom Viertele und Rudi Senft. Hier ging es um eine Fahrt mit dem Fahrrad von der Bühne über einige Tische. Wie es geendet hat, ist ein Geheimnis, Insider berichten, Rudi Senft hat gewonnen.

Kein Seifenkistenrennen kann ohne freiwillige Helfer ausgerichtet werden. So halfen auch einige Verein bei der Ausrichtung. Für die Zeitnahme, anfangs noch mit Stoppuhren, zeichneten sich der Skiclub Öflingen mit Helmut Stauch und der Bob- und Rodelclub Hochrhein mit Otto Philipp verantwortlich. Später, nach Anschaffung einer elektronischen Zeitnahme, hatte sich Fritz Sachse angeboten. Er ist noch bis zum heutigen Tage tätig.
Leider herrschte nach den Regenfällen im Festzelt meistens gähnende Leere, was die Vereinskasse zudem belastete. Nach Suche einer geeigneten Strecke im Dorf hat man sich für die Strecke an der Günnenbacher Strasse entschieden, wo die Rennen nach 2003 stattfanden. Das Festzelt mit Bühne wird zwischen Schule und altem Rathaus aufgestellt. Der Ort liegt zentral und hat sich zwischenzeitlich zum Dorffest avanciert.
Die gesamte Organisation musste auch professioneller durchgeführt werden. Hier hat sich Dieter Seelisch als Rennleiter, ehemaliger Rennleiter des Eggbergrennens, angeboten, was er auch bis heute noch durchführt. Durch die kurvige Strecke waren die Privatwagen als Zugfahrzeuge ungeeignet. Anfänglich haben Traktoren die Seifenkisten an den Start gezogen.

Nachkommend hat der Quadclub mit den wendigen Fahrzeugen diese Rolle übernommen.
Aufgrund des hohen Organisationsaufwand und Überschneidung
mit dem Laubenfest in Wehr findet das Rennen seit 2010 nur noch alle zwei Jahre statt.
Auf der alten wie auch auf der neuen Strecke ist die neue Gruppe B hinzugekommen. Wir haben sie auch mal die „alten Sympel“ genannt. Hier kann jeder mitfahren, dessen Rennkiste nicht den Bestimmungen der Gruppe 1 und 2 entspricht und dessen Alter die Teilnahme nicht zulässt. Während in den Gruppen 1 und 2 nach der schnellstens gefahrenen Zeit gewertet wird, kommt es in der neuen Gruppe auf die Gleichmässigkeit an, d.h. die geringste Zeitdifferenz zwischen der ersten und zweiten Fahrt gewinnt.